Rolleiflex SL66 /E/X/SE

Die Rolleiflex SL66 SE wurde von 1986 bis 1992 produziert. Sie war das anspruchsvollste aller Rolleiflex SL66 Modelle und auch das letzte, das auf den Markt kam. Das Besondere der „SE“ war die Spotmessung. Insgesamt wurden nur 3.500 Exemplare dieses Modells hergestellt (plus ca. 195 Exemplare des Exclusive Gold in den Jahren 1993-1995). 1989 lag der Preis bei über 3.000,-Euro(6.000,-DM). Das exklusiv Modell aus 1993 lag bei rund 5.000,-Euro.

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+ Prospekt Rolleiflex SL66 SE -original Deutsch- . . .

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Spezifikationen der Rolleiflex SL66:

Das SL66 Kameragehäuse (Oktober 1966 – März 1986) sollte von Anfang an höhere Spezifikationen haben als ihr Hauptkonkurrent, die Hasselblad 500 C. Der komplett mechanische Aufbau und das Fehlen eines eingebauten Belichtungsmessers. Beide verwenden ähnliche Objektivlinien von Carl Zeiss aus Oberkochen, (West-)Deutschland. Die SL66 zeigt Elemente einer Großformatkamera. Das „Flachbett“ ist um 90° gedreht und die Kamera hat einen Faltenbalg für die Makrofotografie. Die Objektiv-Frontfassung hat das gleiche Bay VI-Bajonett wie die Filterfassung. Auf diese Weise kann das Objektiv für Nah- und Makrofotografie ohne Zubehör genutzt werden. Die neigbare Objektivplatte sorgt für eine erweiterte Schärfentiefe, selbst bei großen Blendenöffnungen.

Rolleiflex SL 66 E

Kameragehäuse (Oktober 1982 – September 1992)
1982 wurde die Notwendigkeit eines Belichtungsmessers offensichtlich. Die Lösung war relativ einfach. Die Rollei-Werke produzierten auch die hauptsächlich elektronische SLX mit einem Belichtungsmesser für Auflicht und Blitz. Dieser könnte auch für den SL 66 verwendet werden. Die Fabrik überlegte, die mechanische Verschlusszeitsteuerung durch eine elektronische Zeitsteuerung zu ersetzen. Diese Idee wurde verworfen, weil sie das Hauptmerkmal der SL66 als vollmechanische Kamera eliminiert hätte. Ein weiterer Grund war, dass der SL 66 E mit einer kleinen, nicht wiederaufladbaren Batterie ausgestattet werden sollte, die nicht wirklich geeignet war, um umfangreiche Elektronik zu betreiben. Der elektronische Belichtungsmesser hatte Folgen. Bestimmte Kamerateile mussten von anderen Teilen elektrisch isoliert werden. Die Kontaktflächen vom Korpus zum Filmmagazin sollten aus Kunststoff statt aus Metall sein. Ein weiterer Grund, auf Kunststoff zurückzugreifen, waren die Produktionskosten. 1966 waren hochwertige Kunststoffe noch nicht ohne Weiteres erhältlich, daher bestanden fast alle Teile des ursprünglichen SL 66 aus Metall.

Rolleiflex SL 66 X

Kameragehäuse (April 1986 – Oktober 1992)
Die SL 66 X ist im Grunde eine SL 66 mit Blitzmessung und der schwarzen Außenhülle der SL 66 E. Von April 1986 bis Oktober 1986 wurde die Kamera mit Filmmagazinen der SL 66 E ausgeliefert. Ab Oktober 1986 wurde sie mit den neuen Magazinen des dritten Typs mit auswechselbaren Filmeinsätzen ohne Seriennummer ausgestattet.

Rolleiflex SL 66 SE

Kameragehäuse (Oktober 1986 – Oktober 1992)
Der Belichtungsmesser der SL 66 SE wurde mit Spotmessung aufgerüstet. Austauschbare Filmeinlagen. Schwarze Ausführung. Die SL 66 SE verfügt über eine „offene Blendenmessung“ mit geeigneten Objektiven. Die Objektivfassungen früherer Objektive konnten durch den Rollei Service nachgerüstet werden.

Rolleiflex SL 66 SE Exklusiv Profi Edition, Kameragehäuse (Oktober 1986 – Anfang 1993), Sonderedition mit zusätzlichen Gravuren 1 – 188.

Quelle: Ferdi Sutterheim 2022