Eine analoge 6×7 Kameralegende von 1987:
Die Makina 67 ist eine Sucherkamera mit eingebautem und gekuppelten Entfernungsmesser im Aufnahmeformat 6×7 cm – das ist etwa 5x so groß wie das Kleinbildformat auf Film 135.
Wir haben wieder eine schöne MAKINA 67 zum Verkauf erhalten. Die Kamera wurde komplett revidiert. Zum Angebot im Shop >>>…
Die Kamera mit Nachführmessung für die Belichtung ist mit einem Verschluss von Copal mit der kürzesten Belichtungszeit von 1/500 Sekunde und einem 6-linsigen Nikkor 2,8/80 ausgestattet. Der Objektiv-/Verschlussträger ist mittels eines Lederbalgens mit dem Gehäuse verbunden, in den er eingeschoben werden kann. So entsteht eine durchaus schlanke Kamera. In ausgefahrenem Zustand wird der Objektiv-/Verschlussträger durch die traditionellen Scherenspreizen fixiert, eine sehr zuverlässige Art der Befestigung. Dass die Kamera mit eingeschobenen Objektiv-/Verschlussträger nur 36 mm dick ist (mit ausgefahrenem Objektiv 86,5 mm) macht sie dennoch nicht zur eigentlichen , denn sie ist leider 1180g schwer – es sollte also schon eine feste Tasche sein.
Im täglichen Gebrauch erwies sich die in Japan gefertigte Makina 67 als sehr zuverlässige Kamera. Dass sie sich letztlich auf dem Markt nicht wirklich durchsetzte, hat eigentlich zwei Ursachen, die mit der Qualität der Kamera nichts zu tun haben: A.) schreckte der Preis auch die vom Kauf ab,
die Profis wiederum kauften die Makina wegen ihrer inhärenten Beschränkungen nicht: B.) wer die Vielseitigkeit einer Nikon F mit ihren auswechselbaren Objektiven schätzt, kauft sich keine Makina mit fest eingebautem Objektiv.
Das ändert nichts daran, dass die Makina 67 schon vom Aufnahmeformat her eine Kamera ist, die großformatige Ausschnittvergrößerungen von herausragender Qualität liefert – ideal für viele Fotografen, die auf schnelle Aufnahmefolgen durch leistungsfähige Motorantriebe und auf Wechselobjektive verzichten können. So ist die Makina 67 eine auch in gebrauchtem Zustand sehr gesuchte Kamera geblieben, mit der sich, zum Unterschied von den Vormodellen, auch heute noch ohne Probleme fotografieren lässt. Da man wohlweislich bei Plaubel auf die Verwendung von Quecksilberbatterien für den eingebauten Belichtungsmesser verzichtete, sondern vielmehr auch heute noch leicht erhältliche Silberoxidbatterien des Typs S76 (und baugleiche) mit 1,5V Spannung (2 Stück sind nötig) einbaute, gibt es auch diesbezüglich keine Probleme.
Die Bedienung der Kamera ist einfach:
Durch Druck auf den roten Knopf an der Gehäusevorderseite kann der Objektiv-/Verschlussträger ausgezogen werden, bis die Spreizen sicher einrasten.
Die gewünschte Belichtungszeit oder Blende wird eingestellt.
Mit Blick durch den Sucher wird das Motiv anvisiert und und der Belichtungsmesser eingeschaltet. Dies erfolgt mit dem Knopf auf der Gehäuserückseite rechts unterhalb des Auslösers. Zeit oder Blende werden so verstellt, dass nur der in der Belichtungsanzeige rechts im Sucher mittig angebrachte Kreisring beleuchtet ist. Leuchtet zusätzlich ein + oder -, erfolgt eine Fehlbelichtung um ca. ½ Blende, leuchtet nur + oder -, muss die Belichtung um mehr als eine Blende korrigiert (oder alternativ die Belichtungszeit geändert) werden.
Die Entfernung wird mittels des griffigen Ringes oberhalb des Transporthebels auf der Gehäuseoberseite unter Zuhilfenahme des gekuppelten Entfernungsmessers eingestellt.
Druck auf den Auslöser!
Die übrige Bedienung entspricht im Wesentlichen der aller anderen Rollfilmkameras.
Manch anderen war wieder der Bildwinkel des Nikkor 2,8/80 zu gering; Plaubel entsprach auch ihren Wünschen durch Bau der Makina W67 mit einem Nikkor 4,5/55 mm Brennweite.
Quelle: Fotos, heidi-foto München, Text Peter Lausch, Wien