Die Rolleiflex SL2000F ist eine modular aufgebaute Kleinbild-Spiegelreflexkamera in der Bauform eines Kubus, die sonst nur im Mittelformat gebräuchlich ist (etwa von Hasselblad). Vorteile des modularen Aufbaus sind u.A. wechselbare Filmmagazine und ein enorm großes Zubehörpaket, welches eigentlöich die Bedürfnisse der damaligen Priofis zu 100% ansprach. Leider konnte sich die 2000/§003 Serie nie bei den Profis durchsetzen.
Die History:
Anfang des Jahres 1981 brachte die Firma Rollei Fototechnic GmbH & Co. KG die Spiegelreflexkamera Rolleiflex SL 2000 F auf dem Markt. Von der SL 2000 F wurden bis Mitte 1984 4800 Stück produziert. Ab Juli 1984 wurde sie dann von der Rolleiflex 3003 abgelöst, welche bis 1994 in einer Stückzahl von nur 2800 hergestellt wurde. Als Sparmodell gab es von 1986 bis 1991 auch eine Rolleiflex SL 3001. Obwohl sie als Sparmodell keinen Lichtschachtsucher hat, war sie mit nur 1600 produzierten Exemplaren die eigentlich exklusivste Serienversion dieser Kamerareihe. Von der 3003 bot Rollei 1990 ein Traveller-Set an, bestehend aus der Kamera mit Normalobjektiv, Apo-Rolleinar f/3,5–4,5 70–210 mm, Schnellladegerät, NC-Power-Pack und Tectra Kunststoffkoffer.
Der Kamera-Aufbau: Die Rolleiflex SL 2000 F und 3003 zeichnen sich durch, für Kleinbildkameras ungewöhnliche, Besonderheiten aus. Sie sind zunächst einmal in ihre Hauptelemente ohne Werkzeug zu zerlegen, so dass man also die Bestandteile Objektiv, Kameragehäuse, Filmmagazin und Akkupack mit der Hand voneinander trennen kann. Des Weiteren lässt sich auch der faltbare Lichtschacht herausnehmen und ebenso die gegen verschiedene Ausführungen auswechselbare Einstellscheibe. Als weitere Besonderheit hat die SL 2000 F serienmäßig zwei Auslöser, die 3003 sogar drei, die 3001 jedoch nur einen. Zusätzlich ist im Boden ein vom Systemhandgriff zu betätigender Auslöser untergebracht. Doppelt vorhanden ist auch der Sucher. Fast (vgl. Contarex) einzigartig macht diese Kameramodelle das Wechselmagazin. Damit kann man, nach Einstecken eines Schiebers, der das Wechselmagazin lichtdicht macht, den Film samt Magazin von der Kamera abnehmen und gegen einen anderen Film in einem zweiten Magazin tauschen. Somit kann man also einen Filmwechsel vornehmen, wie es sonst nur bei Rollfilmkameras üblich ist.
Die weitere Ausstattung beinhaltet einen integrierten motorischen Filmtransport, der bis zu 3 Bilder pro Sekunde bewerkstelligen kann, sowie einen Blitzschuh für den Anschluss eines TTL-Blitzmesssystem der SCA 300er Reihe und die Rollei-Selektivmessung, welche den mittleren Bildbereich misst, ermittelt die korrekten Belichtungswerte.
Zahlreiche Objektive stehen für die Kamera zur Verfügung. Beginnend beim Fisheye-Objektiv mit einem Bildwinkel von 180° über normale Weitwinkelobjektive mit 74° bis 100° Bildwinkel. Weitergehend mit Standardbrennweiten und Zoomobjektiven bis hin zum Superteleobjektiv mit 1000 mm Brennweite, welche eine 20-fache Abbildungsgröße darstellen kann. Zusätzlich gibt es noch Lupenobjektive, Makro-Objektive und sogar ein Shift- / Perspective-Control Objektiv.
Um den Einsatzbereich zu erweitern, gab es noch weitreichendes Zubehör:
Polaroidmagazin, Langfilmmagazin, Externer Akkuanschluss, Hand-, Fuß- und Infrarot-Fernauslöser, Timer für Belichtungsintervalle, Prismensportsucher, div. Einstellscheiben, Balgengerät, div.Zwischenringe, Adapter für Mikroskope, sowie Adapter für Objektive mit M39/42-Gewinde wie Lupenobjektive und Vergrößerungsobjektive, Makrostativ, Telekonverter, Unterwassergehäuse und nicht zu vergessen, der legendäre Pistolenhandgriff mit Ausbausätzen:
Die drei offensichtlichsten Neuerungen von der SL 2000 F zur 3003 sind der dritte Auslöser auf der Oberseite der Kamera, welcher im Zusammenspiel mit der neuhinzugekommenen Handschlaufe besonders sinnvoll ist, sowie das nun mit Noppen versehene Einstellrad für die Belichtungszeiten. Ein neues Namensschild und eine veränderte Elektronik tragen ihr Übriges bei.